Deutschland

Lauterbach macht Druck bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens

Die Ärzte in Deutschland seien verpflichtet, die Digitalisierung des Gesundheitswesens umzusetzen, erklärte der Bundesgesundheitsminister. Das elektronische Rezept mache nur in Kombination mit der Einführung der digitalen Patientenakte Sinn, bekräftigte ein Arzt die digitale PR-Aktion Lauterbachs. Von Freiwilligkeit der ePA für die Patienten wurde nicht mehr gesprochen.
Lauterbach macht Druck bei der Digitalisierung des GesundheitswesensQuelle: www.globallookpress.com © Korea Institute Of Machinery And / Keystone Press Agency

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens Druck machen. Ihm zufolge sei die Ärzteschaft verpflichtet, die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu beschleunigen. Die dazu vorbereiteten Gesetzesvorlagen ‒ das Digitalgesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennut­zungsgesetz (GDNG) – würden am 30. August vom Parlament beschlossen werden, schrieb das Ärzteblatt am Mittwoch.

Für den Umbau der Gematik GmbH in eine nationale Digitalisierungsbehörde werde auch eigens ein Gesetz geschaffen, habe Lauterbach verkündet. Auf der Webseite wird die Wandlung des Unternehmens Gematik in eine hauptverantwortliche deutsche Behörde für die Digitalisierung des Gesundheitswesens schon vorweggenommen. Dort heißt es:

"Die gematik trägt die Gesamtverantwortung für die Telematikinfrastruktur (TI), die zentrale Plattform für digitale Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen."

Geleitet wird das Unternehmen vom ehemaligen Pharmamanager Markus Leyck Dieken. Seit dem 1. Juli 2019 ist er der Alleingeschäftsführer der gematik. Zuvor führte Dieken als Vorsitzender der Geschäftsführung die Teva-Ratiopharm-Gruppe "in die digitale Innovation". Bei der Ratiopharm-Gruppe war er auch der globale Leiter des neuen Programms für digitale Patientenversorgung, Teva 2021.

Am Mittwoch bewarb Lauterbach bei einer PR-Aktion das Digitalisierungsvorhaben und löste ein elektronisches Rezept bei einer Berliner Apotheke ein. Der beteiligte Arzt, Benny Levenson, habe sich mit der Funktionsweise des Rezepts zufrieden gezeigt. Aber nur gemeinsam mit der elektronischen Patientenakte (ePA) ergebe die Umstellung auf E-Rezept wirklich Sinn, habe Levenson erklärt.

Die Umstellung auf die elektronische Patientenakte sei insbesondere angesichts des fehlenden medizinischen Personals in Krankenhäusern und Arztpraxen und im Hinblick auf die Überlastung der Mitarbeiter extrem dringend. Levenson appellierte: "Das ist wirklich überfällig und extrem drin­gend, gerade in dieser schwierigen Personalsituation, die wir in allen Praxen in Deutschland haben."

Und schließlich hob Levenson auf die besondere Vorreiterrolle der Ärzte in der Geschichte der Medizin ab. In der Medizingeschichte seien die Ärzte immer die Vorreiter für neue Entwicklungen gewesen.

"Wenn Sie sich das Gesundheitswesen und die Geschichte der Medizin anschauen, sind die Ärzte die Treiber der Innovation", habe Levenson gegenüber Lauterbach erklärt.

Die Freiwilligkeit der ePA für die Versicherten wurde dieses Mal nicht thematisiert. Auch das Recht der Patienten, dieser Datensammlung zu widersprechen, blieb unerwähnt. 

Mehr zum Thema - Gematik beschließt automatische digitale Patientenakte für alle

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