Asien

Konflikt um Spratly-Inseln: China warnt USA vor Einmischung in asiatischen Grenzstreit im Pazifik 

Die chinesische Küstenwache ging kürzlich mit Wasserkanonen gegen philippinische Schiffe auf einem umstrittenen Riff im Pazifik vor. Peking forderte die Räumung der von philippinischen Truppen kontrollierten Spratly-Inseln. Die Philippinen nutzen dort seit Langem ein altes Kriegsschiff für den behelfsmäßigen Außenposten.
Konflikt um Spratly-Inseln: China warnt USA vor Einmischung in asiatischen Grenzstreit  im Pazifik Quelle: AFP © Philippine Coast Guard

Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen China und den Philippinen über den Transport von Baumaterialien durch Manila zu einem auf Grund gelaufenen Kriegsschiff auf dem umstrittenem Riff "Ren'ai Jiao" haben mehrere westliche Länder, allen voran die USA, die Handlungen der Philippinen im Südchinesischen Meer unterstützt und Chinas Reaktionen verurteilt. Die chinesische Küstenwache ging kürzlich mit Wasserkanonen gegen philippinische Schiffe auf dem Riff vor. Peking fordert die Räumung des von philippinischen Truppen kontrollierten Riffs.

Das Riff wird auf internationalen Seekarten als Spratly-Inseln bezeichnet. Er ist zweihundert Kilometer von der philippinischen Insel Palawan und mehr als eintausend Kilometer von Chinas Insel Hainan entfernt. Aus philippinischer Sicht liegt es innerhalb der exklusiven Wirtschaftszone des Landes, aber China hatte längst betont, dass das Gebiet immer Teil der chinesischen "Nansha-Inseln" gewesen sei.

Das chinesische Außenministerium hat die Philippinen zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage aufgefordert, das auf dem Riff auf Grund gelaufene Militärschiff sofort abzuschleppen und es in seinen ursprünglichen Zustand ohne Personal oder Einrichtungen zurückzubringen, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Ebenfalls am Dienstag sagte Wu Qian, ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, als Reaktion auf die jüngste Erklärung des US-Verteidigungsministeriums in dieser Angelegenheit, dass "die Bemerkungen der USA die Tatsachen außer Acht lassen und China grundlos für seine legitimen und rechtmäßigen Maßnahmen zur Durchsetzung des Seerechts beschuldigen. China lehnt dies entschieden ab."

Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, erklärte am Sonntag auf X: "Wir stehen an der Seite unserer philippinischen Verbündeten und verurteilen die Bemühungen Chinas, die rechtmäßigen Operationen auf der Second Thomas Shoal (Teil der Spratly-Inseln) zu behindern." Die chinesische Regierung erklärte, die USA seien keine Partei bezüglich der Frage des Südchinesischen Meeres seien und hätten kein Recht, sich in diese einzumischen.

Das Südchinesische Meer sei kein "Jagdgebiet" für Länder außerhalb der Region, um Unheil zu stiften und Zwietracht zu säen, erklärte zudem die chinesische Botschaft auf den Philippinen. 

Im Jahr 1999 schickten die Philippinen ein Militärschiff und ließen es vorsätzlich bei Ren'ai Jiao auf Grund laufen, was zu sofortigen und ernsthaften Protesten aus China führte. Die chinesische Zeitung Global Times kommentierte, dass China weiterhin auf einer diplomatischen Lösung des Problems bestehe und die Philippinen auffordere, ihr Versprechen einzulösen. "Sollte sich das US-Militär einmischen und Manila dazu anstiften, China weiter zu provozieren, um die Spannungen zu verschärfen, ist auch das chinesische Militär auf eine mögliche Eskalation der Situation vorbereitet". Die Streitigkeiten im Südchinesischen Meer, einer der meistbefahrenen Seewege der Welt, gelten seit Langem als potenzieller Krisenherd und sind zu einer Bruchlinie in der Rivalität zwischen den USA und China in der Region geworden.

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