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Brief belegt: Israel-Lobby drohte Roger Waters Plattenfirma mit deren Nazi-Vergangenheit

Wie "The Grayzone" berichtet, schrieb der Direktor einer US-amerikanischen Israel-Lobby-Organisation einen Brief an die Plattenfirma BMG, in dem er auf den Rausschmiss von Roger Waters drängte – unter Anspielung auf die Vergangenheit des deutschen Mutterkonzerns Bertelsmann.
Brief belegt: Israel-Lobby drohte Roger Waters Plattenfirma mit deren Nazi-VergangenheitQuelle: Gettyimages.ru

Das Online-Portal The Grayzone ist im Besitz eines Schreibens, das belegt, wie die Israel-Lobby in den USA, in Form der sogenannten "Anti Defamation League" (ADL), die Berliner Plattenfirma BMG dazu gedrängt hat, sich von dem Gründungsmitglied der Band Pink Floyd, Roger Waters, zu trennen.

In dem von Grayzone veröffentlichen Schreiben von ADL-Direktor Jonathan Greenblatt droht die Lobbyorganisation der Plattenfirma mit der Nazi-Vergangenheit des Mutterhauses Bertelsmann.

Waters hatte schon im November 2023 erklärt, er sei von BMG gefeuert worden. Eine offizielle Stellungnahme zu einer Trennung von Waters gab BMG bis jetzt allerdings noch nicht heraus.

Auffällig ist jedoch, dass schon Waters' neu eingespielte "Redux"-Version des Pink-Floyd-Albums "Dark Side of the Moon" nicht etwa, wie es zunächst geplant war, bei BMG, sondern bei dem Londoner Indie-Label Cooking Vinyl erschienen ist. Dabei steht Waters seit 2016 bei BMG unter Vertrag.

Waters hatte in zahlreichen Kommentaren zu der mutmaßlichen Trennung zwischen ihm und seiner Plattenfirma behauptet, diese sei auf Druck einer von der Israel-Lobby lancierten Kampagne gegen ihn zustande gekommen.

Die Zeitschrift Variety hatte in einem Artikel über die mutmaßliche Trennung von Waters und seiner Plattenfirma eine anonyme Quelle von BMG zitiert, die behauptete, dass es kein Druck von außen gewesen sei, der die Entscheidung von BMG beeinflusst habe.

Laut der Quelle hätte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Thomas Coesfeld, "die Entscheidung sicherlich auch alleine getroffen."

Doch der nun von Grayzone veröffentlichte Brief belegt zweifelsfrei, dass es eine Einflussnahme von außen gab. Greenblatt schreibt in seinem Brief an BMG:

"In Anbetracht der Tatsache, dass Ihre Muttergesellschaft, der Bertelsmann-Konzern, lobenswerte und notwendige Anstrengungen unternommen hat, um sich von seiner Nazi-Vergangenheit zu erholen, wäre es sehr bedauerlich, wenn diese Bemühungen durch solch schädliches und verletzendes Verhalten weiter getrübt würden."

Und weiter:

"Wir glauben, dass es für BMG Music klug wäre, die laufenden Geschäftsbeziehungen mit Mr. Waters und die Vertretung seines Musikkatalogs zu überdenken."

Eine unverhohlene Drohung von Greenblatt, die Nazi-Vergangenheit des Bertelsmann-Konzerns wieder ans Licht zu zerren und dem Ruf des Unternehmens zu schaden.

Während des Zweiten Weltkriegs hatte der deutsche Verleger Heinrich Mohn, die vierte Generation des Bertelsmann-Konzerns, dafür gesorgt, dass der Verlag mit den sogenannten Feldausgaben zum wichtigsten Buchlieferanten der Soldaten an der Front wurde.

Es wurden unter anderem Bücher von nationalsozialistischen Autoren wie Will Vesper oder Hans Grimm verlegt. Mohn selbst war bis 1924 Mitglied in der Deutschnationalen Volkspartei. Er war aber auch Förderndes Mitglied der SS.

Thomas Coesfeld, der derzeitige Vorstandsvorsitzende von BMG, ist der Urenkel von Heinrich Mohn und Enkel von Reinhard Mohn, der Bertelsmann von der Nachkriegszeit bis zu seinem Tod im Jahr 2009 leitete.

Gegenüber Grayzone beschrieb Waters das Schreiben der ADL als den Höhepunkt einer monatelangen Einschüchterungskampagne, die lange vor den Angriffen der Hamas gegen Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres ihren Anfang nahm.

Zu den Vorwürfen, er sei ein Antisemit, sagte Waters:

"Die Behauptung, ich sei ein Antisemit, weil ich mich gegen den versuchten Völkermord an den Ureinwohnern Palästinas eingesetzt habe, ist hinfällig. Die Menschen in der Welt haben die Mauer des Hasses und das Lügengewebe durchschaut."

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