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Die schwierige Entscheidung, die General Surowikin treffen musste

Der neue kommandierende russische Oberbefehlshaber Sergei Surowikin musste kurz nach Dienstantritt eine schwere Entscheidung treffen: Rückzug vom rechten Ufer des Dnjepr. Was für die westliche Presse ein gefundenes Jubelfest war, ist strategisch betrachtet ein kluger Schachzug.
Die schwierige Entscheidung, die General Surowikin treffen mussteQuelle: Sputnik © Sergey Guneev

Von Big Serge, Militäranalyst

Im Januar 1944 befand sich die neu zusammengesetzte 6. Armee der Wehrmacht in einer operativ katastrophalen Situation in der südlichen Beuge des Dnjepr, in der Gegend von Kriwoi Rog und Nikopol.

Die Wehrmacht besetzte einen strategisch wichtigen Brückenkopf, der gefährlich tief in die Linien der Roten Armee stieß. An zwei ungünstig gelegenen Flanken verwundbar geworden und einem Feind mit überlegener Anzahl an Soldaten und Feuerkraft gegenüberstehend, hätte jeder General, der seine Streifen wert war, versucht, sich so schnell wie möglich zurückzuziehen. In diesem Fall bestand Adolf Hitler jedoch darauf, dass die Wehrmacht den Brückenkopf um jeden Preis halten muss, da dieses Gebiet Deutschlands letzte verbliebene Ressource für Mangan war – ein Mineral, das für die Herstellung von hochwertigem Stahl von entscheidender Bedeutung ist.

Ein Jahr zuvor, in den ersten Wochen des Jahres 1943, hatte Hitler in eine andere, weit berühmtere Schlacht eingegriffen und der damaligen Aufstellung der 6. Armee verboten, aus einem Kessel auszubrechen, der sich um sie herum bei Stalingrad gebildet hatte. Der 6. Armee wurde der Rückzug verboten und sie wurde in der Folge vollständig vernichtet.

In beiden Fällen gab es einen Konflikt zwischen rein militärischer Voraussicht und umfassenderen politischen Zielen und akuten Bedürfnissen. 1943 gab es weder einen zwingenden militärischen noch einen politischen Grund, die 6. Armee in Stalingrad in einem Kessel zu halten, und die politischen Eingriffe in militärische Entscheidungsprozesse erwiesen sich als sinnlos wie auch als katastrophal.

Aber im Jahr 1944 hatte Hitler – auch wenn es schwer fällt, dies einzugestehen – ein stichhaltiges Argument, keinen Rückzug der 6. Armee zuzulassen. Ohne Mangan aus der Region Nikopol war die deutsche Kriegsproduktion zum Scheitern verurteilt. In diesem Fall war eine politische Intervention wahrscheinlich gerechtfertigt. Eine Armee in einer vulnerablen Position zu belassen, war sicherlich eine schlechte Sache – aber das Ausbleiben von Mangan eben auch.

Diese beiden tragischen Schicksale der 6. Armee veranschaulichen die herausragende Frage heute: Wie analysieren wir den Unterschied zwischen militärischer und politischer Entscheidungsfindung? Genauer gesagt, worauf führen wir die schockierende russische Entscheidung zurück, sich vom Westufer des Dnjepr im Gebiet Cherson zurückzuziehen, nachdem es erst vor wenigen Monaten als russisches Staatsgebiet erklärt worden war?

Analysieren wir diese Frage. Zunächst einmal kann man nicht leugnen, dass der Rückzug der russischen Streitkräfte aus besagtem Gebiet politisch eine erhebliche Demütigung für Russland darstellt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dieses Opfer aus militärischen oder politischen Gründen notwendig war und was es für den weiteren Verlauf des Konflikts bedeutet.

Aus meiner Sicht wurde der Rückzug vom westlichen Ufer des Dnjepr durch eine der vier folgenden Möglichkeiten motiviert:

Die ukrainische Armee hat die russische Armee am Westufer besiegt und sie über den Fluss zurückgedrängt.

Russland stellt der ukrainischen Armee in Cherson eine Falle.

Es wurde in geheimen diplomatischen Verhandlungen ein Friedensabkommen – oder zumindest ein Waffenstillstand – ausgehandelt, wobei die Rückgabe von Cherson an die Ukraine beschlossen wurde.

Russland hat eine – politisch betrachtet – peinliche, aber militärisch umsichtige Operation abgeschlossen.

Gehen wir diese vier Thesen der Reihe nach durch und analysieren sie.

These 1: Militärische Niederlage

Die "Rückeroberung" von Cherson wird von den Ukrainern als Sieg gefeiert. Die Frage ist nur, um welche Art von Sieg es sich hierbei handelt? Ein politischer medialer Sieg oder ein militärischer? Bei genauer Betrachtung wird klar, dass es sich um Ersteres handelt. Untersuchen wir die Fakten dazu.

Zunächst einmal äußerten einige russische Korrespondenten an der Front noch am Morgen des 9. Novembers – Stunden bevor der Rückzug angekündigt wurde – Skepsis gegenüber den Gerüchten bezüglich eines Rückzugs, weil Russlands Verteidigungslinien in diesem Gebiet vollständig stabil waren.

Zweitens unternahm die Ukraine zu Beginn des Rückzugs keinerlei intensive Offensivbemühungen, während sich ukrainische Offizielle besonders skeptisch darüber äußerten, ob der Rückzug der russischen Streitkräfte überhaupt stattfindet. Tatsächlich entsprang das Gerücht, dass Russland mit diesem Rückzug der ukrainischen Seite eine Falle stellen wollte, ukrainischen Offiziellen, die offenbar von eben diesem Rückzug überrascht wurden.

Die ukrainische Seite war somit auch nicht darauf vorbereitet, nachzurücken oder die Situation auszunutzen. Erst nachdem die russischen Soldaten abgezogen waren, rückte man vorsichtig ins Vakuum vor. Selbst nachdem es offensichtlich war, dass sich die russische Armee zurückgezogen hat, herrschte offensichtlich Angst davor, vorzurücken, weil die vorherigen Versuche, die russischen Verteidigungslinien in der Region zu durchbrechen, in Ereignisse mit massenhaften Verlusten mündeten.

Alles in allem fand der Rückzug der russischen Streitkräfte geordnet und praktisch ohne Druck seitens der ukrainischen Streitkräfte statt. Und genau auf dieser Tatsache basiert die Vorstellung, dass es sich hierbei entweder um eine Falle oder um das Ergebnis einer ausgehandelten diplomatischen Abmachung im Hinterzimmer handelt. Wie auch immer: Die russischen Streitkräfte wichen über den Fluss zurück, ohne von der ukrainischen Seite verfolgt oder beschossen zu werden, nahmen dabei unbedeutende Verluste in Kauf und evakuierten praktisch die gesamte Ausrüstung aus dem vorher besetzten Gebiet. 

Als Nettoergebnis an diesem Frontabschnitt bleibt dennoch ein starkes Ungleichgewicht an Verlusten zugunsten von Russland. Man hat sich erneut ohne eine Niederlage und mit intakten Streitkräften von einer ungünstigen Position auf dem Schlachtfeld zurückgezogen.

These 2: Eine Falle

Diese Theorie kam unmittelbar nach Bekanntgabe des Rückzugs auf. Die Quelle waren ukrainische Offizielle, die von der Ankündigung des Rückzugs völlig überrascht wurden, was dann – ironischerweise – wiederum von der russischen Gemeinde in den sozialen Medien aufgegriffen wurde, die hofften, dass hier vierdimensionales Schach gespielt wird. Wird es aber nicht. Russland spielt traditionell zweidimensionales Schach – die einzige Variante Schach, die existiert. Aber dazu später mehr.

Es ist unklar, was genau "Falle" bedeuten soll, aber ich werde versuchen, diese Frage zu beantworten. Es gibt zwei mögliche Interpretationen für "Falle": 

1) Ein konventionelles Manöver auf dem Schlachtfeld, das mit einem unmittelbaren Gegenangriff beantwortet wird.

2) Ein unkonventionelles Manöver, wie der Einsatz einer taktischen Atomwaffe oder der Sprengung eines Staudamms.

Es ist klar, dass es kein konventionelles Manöver geben konnte, aus dem einfachen Grund, dass die russischen Streitkräfte sämtliche Brücken über den Dnjepr nach dem Abzug gesprengt haben. Da am Westufer keine russischen Streitkräfte mehr anwesend waren und die Brücken zum Ostufer zerstört wurden, gibt es für keine Armee der Welt die unmittelbare Notwendigkeit, die andere Seite anzugreifen. Natürlich könnte man sich gegenseitig über den Fluss hinweg bombardieren, aber die eigentliche Kontaktlinie – die Front – ist vorerst eingefroren.

Dies lässt die Möglichkeit offen, dass Russland beabsichtigt, etwas Unkonventionelles zu tun, wie den Einsatz einer taktischen nuklearen Atomwaffe mit geringer Sprengkraft. Aber die Vorstellung, dass Russland die ukrainischen Streitkräfte nach Cherson gelockt hat, um dann über der Stadt eine Atomwaffe zu zünden, ist, gelinde gesagt, dumm.

Wenn Russland eine Atomwaffe gegen die Ukraine einsetzen wollte, gäbe es keinen vernünftigen Grund, warum es eine zuvor annektierte Gebietshauptstadt als Zielort dafür wählen sollte. Russland hat keinen Mangel an Waffensystemen, die nukleare Sprengköpfe liefern können. Wenn Russland also die Ukraine mit Atomwaffen schädigen möchte, dann würde man sich nicht die Mühe machen, eine ins eigene Hoheitsgebiet integrierte Stadt zu evakuieren, nur um diese dann zum Ground Zero zu machen. Wenn Russland das wollte, würde es in der Ukraine einfach irgendwo mit Atomwaffen angreifen. 

Somit: Der Rückzug ist keine Falle.

These 3: Eine geheime Abmachung

Diese These wurde durch die Nachricht ausgelöst, dass der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, mit seinem russischen Amtskollegen in Kontakt stand und dass das Weiße Haus auf diese Gespräche gedrängt hätte. In einer unter der Hand gehandelten Variante dieses "Sullivan-Deals" würde die Ukraine Russlands Annexionen östlich des Dnjepr anerkennen, während das Westufer von Cherson wieder unter die Kontrolle von Kiew fallen würde.

Das ist aus verschiedenen Gründen als unwahrscheinlich zu erachten. 

Zunächst einmal würde ein solches Abkommen einen äußerst ungünstigen Pyrrhussieg für Russland darstellen. Während man damit zwar die Befreiung des Donbass – eines der ausdrücklichen Ziele der militärischen Operation in der Ukraine – erreicht hätte, würde es die Ukraine weitgehend intakt und militärisch stark genug lassen, um für ewig ein Stachel im Fleisch zu bleiben, als feindseliger antirussischer Staat an der unmittelbaren Grenze. Dazu käme das Problem einer wahrscheinlichen weiteren Integration der Ukraine in die NATO und vor allem die offene Übergabe einer annektierten Gebietshauptstadt.

Auf der ukrainischen Seite besteht das Problem darin, dass die Wiederherstellung von Cherson nur die falsche Wahrnehmung in Kiew verstärkt, dass ein totaler Sieg möglich ist und dass die Krim und der Donbass vollständig zurückerobert werden können. Die Ukraine jubelt derzeit über eine Reihe territorialer Erfolge und hat das Gefühl, dass sich ein Fenster zum Sieg eröffnet hat.

Letztendlich scheint es keine geheime Abmachung gegeben zu haben, die beide Seiten zufriedenstellt. Und dies spiegelt wider, dass die Feindseligkeit zwischen den beiden Nationen auf dem Schlachtfeld gelöst werden muss. Nur Ares – der Gott des schrecklichen Krieges – kann diesen Streit schlichten.

Und Ares hat sich in Pawlowka schwer ins Zeug gelegt.

Während die Welt auf den relativ unblutigen Wechsel der Besatzungsmacht in Cherson fixiert war, lieferten sich Russland und die Ukraine einen blutigen Kampf um Pawlowka – und Russland hat diesen Kampf gewonnen. Die Ukraine versuchte auch, Russlands Verteidigung in der Achse Richtung Swatowo zu durchbrechen, und wurde mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Letztendlich ist der Hauptgrund, an Gerüchten über eine geheime Abmachung zu zweifeln, die Tatsache, dass der Krieg an allen anderen Fronten weitergeht – und die Ukraine verliert ihn.

Damit bleibt nur noch eine Option.

These 4: Eine schwierige operative Wahl

Dieser Rückzug fand statt, kurz nachdem General Surowikin das Kommando über die Operationen in der Ukraine übernommen hatte, und wurde auf subtile Weise angekündigt. In seiner ersten Pressekonferenz räumte er seine Unzufriedenheit mit der Situation am Frontabschnitt in Cherson ein, nannte die Lage "angespannt und schwierig" und wies auf die Gefahr hin, dass die Ukraine Staudämme entlang des Dnjepr sprengen und das Gebiet überfluten könnte. Kurz darauf begann der Prozess der Evakuierung von Zivilisten aus Cherson.

Was nun folgt, ist meine Annahme darüber, was Surowikin im Hinblick auf Cherson beschlossen hat.

Cherson wurde zu einer ineffizienten Frontlinie für Russland – aufgrund der logistischen Belastung, die Streitkräfte über einen breiten Fluss mit begrenzten Brücken- und Straßenkapazitäten zu versorgen. Russland hat gezeigt, dass es in der Lage ist, diese Versorgungslast zu tragen. Aber die Fragen, die sich stellen, lauten: Zu welchem ​​​​Zweck und für wie lange?

Im Idealfall wäre der Brückenkopf zum Ausgangspunkt für offensive Aktionen gegen Nikolajew geworden. Aber um eine Offensive zu starten, müssten die Streitkräfte in Cherson verstärkt werden, was die logistische Belastung für die Entsendung von Streitkräften über den Fluss entsprechend erhöht. Mit einer sehr ausgedehnten Front ist Cherson eindeutig einer der logistisch intensivsten Abschnitte. Meine Vermutung ist, dass Surowikin, als er das Kommando übernahm, fast umgehend entschied, die Last der Aufrechterhaltung der Front nicht zu erhöhen, indem er es vermied, in Richtung Nikolajew vorzustoßen.

Wenn also keine Offensive von der Position in Cherson aus gestartet werden soll, stellt sich die Frage: Warum überhaupt die Position halten? Politisch ist es wichtig, eine Gebietshauptstadt zu verteidigen. Aber militärisch wird die Position bedeutungslos, wenn man nicht im Süden in die Offensive gehen kann. Oder um es deutlicher zu sagen: Wenn keine Offensive gegen Nikolajew geplant ist, ist der Brückenkopf bei Cherson militärisch unbedeutend.

Einen Brückenkopf in Cherson zu halten, würde zu einem negativen Kraftmultiplikator – er überdehnt die logistische Belastungsfähigkeit und droht zudem ständig, die Streitkräfte abgeschnitten zu sehen, wenn es der Ukraine gelingen würde, die Brücken zu zerstören oder die Staudämme zu sprengen. Militärische Macht über den Fluss hinaus projizieren zu wollen, würde zu einer schweren Last ohne offensichtlichen Nutzen. Aber durch den Rückzug an das Ostufer wird der Fluss zu einem positiven Multiplikator, indem er als natürliche Barriere der Verteidigungslinie dient.

Im weiteren operativen Sinne scheint Surowikin den Kampf im Süden abzulehnen, während er sich im Norden und im Donbass vorbereitet. Es ist klar, dass er diese Entscheidung getroffen hat, kurz nachdem er das Kommando über die Operation übernommen hatte – er hat es seit Wochen angedeutet, und die Schnelligkeit und Sauberkeit des Rückzugs legen nahe, dass dieser lange im Voraus gut geplant war. Der Rückzug über den Fluss erhöht die Kampfeffektivität der russischen Armee erheblich und mindert die logistische Belastung, wodurch Ressourcen für andere Sektoren der Front frei werden.

Dies passt zum allgemeinen russischen Muster, harte Entscheidungen gemäß dem Vorhandensein von Ressourcen zu treffen und diesen Krieg unter Optimierung der Verlustquoten zu führen und den perfekten Fleischwolf für die Ukrainer zu bilden. Anders als die deutsche Armee im Zweiten Weltkrieg scheint die russische Armee von politischer Einflussnahme befreit zu sein und kann rationale militärische Entscheidungen treffen.

Auf diese Weise kann der Abzug aus Cherson als eine Art Anti-Stalingrad angesehen werden. Anstatt das Militär durch politische Einmischung zu lähmen, wurde das Militär befreit, um operative Entscheidungen zu treffen, selbst auf Kosten der Verlegenheit der politischen Persönlichkeiten. Und das ist letztlich die intelligentere – wenn auch optisch demütigende – Art, einen Krieg zu führen.

Aus dem Englischen

Big Serge ist ein orthodoxer Christ russischer Abstammung, der in den USA aufgewachsen ist und sich mit russischer Geschichte und Militärgeschichte beschäftigt. Sein Blog ist hier zu finden.

Mehr zum Thema - Das ohnmächtige Wüten der Ukraine

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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