Asien

China will übermäßige Einkommen eindämmen – Reiche sollen mehr zur Gesellschaft beitragen

Chinas Präsident Xi Jinping hat die Idee des "gemeinsamen Wohlstands" verkündet. Dabei hat er die Behörden des Landes aufgefordert, notwendige Schritte zu unternehmen, um einen moderaten Wohlstand für alle zu fördern.
China will übermäßige Einkommen eindämmen – Reiche sollen mehr zur Gesellschaft beitragenQuelle: Reuters © Kim Kyung-Hoon

Der chinesische Präsident leitete am Dienstag ein Treffen, bei dem er "eine vernünftige Anpassung überhöhter Einkommen und die Ermutigung von Gruppen und Unternehmen mit hohem Einkommen, mehr an die Gesellschaft zurückzugeben", forderte. Das berichtet CNBC mit Verweis auf die staatliche Zeitung People's Daily.

Chinesische Beamte, die an dem Treffen teilnahmen, gaben an, dass der Fortschritt in Richtung einer gleichmäßigen Verteilung des Wohlstandes in Etappen erfolgen würde.

Yue Su, leitende Ökonomin bei Economist Intelligence Unit, erklärte dazu:

"In Anbetracht der Tatsache, dass eine Anhebung der Steuern für einkommensstarke Gruppen und Kapitalerträge die Investitionen bremsen und möglicherweise zu Kapitalabflüssen führen könnte, wird die chinesische Regierung die Auswirkungen der Umverteilungspolitik auf die Wirtschaft nicht völlig ignorieren."

Sie fügte hinzu, dass die Regierung bei der Umsetzung pragmatisch vorgehen sollte. Die Expertin prognostizierte, dass sich die Privatisierung im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen, einschließlich der medizinischen Versorgung, der Altenpflege und der Bildung, verlangsamen wird.

Neueste Daten, die der Pariser Wirtschaftsprofessor Thomas Piketty im Jahr 2019 veröffentlichte, zeigen, dass die Einkommensungleichheit unter den 1,4 Milliarden Menschen in China in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Berichten zufolge verdienten die obersten zehn Prozent im Jahr 2015 gut 41 Prozent des Nationaleinkommens, während es in den späten 1970er Jahren noch 27 Prozent waren. In der Zwischenzeit ist der Anteil der weniger gut verdienenden Bevölkerung von 27 Prozent im Jahr 1978 auf fast 15 Prozent gesunken.

Letztes Jahr gab Peking bekannt, dass die regierende Kommunistische Partei Chinas die extreme Armut im Land beseitigt habe.

Während des jüngsten Treffens verpflichtete sich die chinesische Führung zu einigen zusätzlichen Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums. Die Lösung langfristiger wirtschaftlicher Probleme, wie die Anhäufung von Schulden oder Risiken auf dem riesigen Immobilienmarkt, soll jedoch Berichten zufolge eine höhere Priorität bekommen haben als die Wachstumsfrage. Präsident Xi verkündete:

"Das Finanzwesen ist das Herzstück der modernen Wirtschaft, das mit der Entwicklung und der Sicherheit verbunden ist."

Es muss den Prinzipien der Marktwirtschaft und der Rechtsstaatlichkeit folgen und die Prävention und Lösung großer finanzieller Risiken koordinieren."

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