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Lieber Russland als Großbritannien: Als Spion angeklagter Brite verärgert über sein Land

David Smith, ein britischer Botschaftsmitarbeiter, der verdächtigt wird, für den russischen Geheimdienst zu arbeiten, ist der Ansicht, dass er als verärgerter Mitarbeiter und nicht als Spion behandelt werden sollte. Unter anderem das Hissen der LGBTQ-Flagge habe ihn gestört.
Lieber Russland als Großbritannien: Als Spion angeklagter Brite verärgert über sein LandQuelle: www.globallookpress.com © Carsten Koall/dpa/Global Look Press

Ein britischer Botschaftsmitarbeiter, der in Berlin für Russland spioniert haben soll, hat offenbar erneut beteuert, dass er lediglich ein unzufriedener Mitarbeiter war, kein Spion. Dem 58-jährigen Briten namens David Smith wurde nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA von der Anklage vorgeworfen, er habe einem russischen Militärattaché Informationen und geheime Dokumente zukommen lassen. Als Wachmann in der britischen Botschaft soll er ab November 2020 mit dem russischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben. PA berichtete im November 2022, dass Smith sich vor dem Londoner Strafgericht Old Bailey schuldig bekannt habe.

Die Motive des Angeklagten sollen sich nach Darstellung seines Anwalts jedoch deutlich von jenen unterscheiden, die die Strafverfolger annahmen. Während die Anklage den Briten für einen Spion hält, der Russland helfen und seinem Land Schaden zufügen wollte, sehe dieser sich nur als einen verärgerten Mitarbeiter der Botschaft an, der jedoch keinen Schaden habe anrichten wollen.

Unter anderem soll es ihn erzürnt haben, dass an der britischen Botschaft in Berlin die Regenbogenflagge zur Unterstützung der LGBT-Rechte gehisst worden war.

"Smith ... behauptet, er solle als 'verärgerter Angestellter' und nicht als Spion behandelt werden", heißt es auch aktuell in einem Medienbericht, der sich auf die Worte Smiths bei dessen Anhörung vor dem Londoner Strafgerichtshof am 13. Januar bezieht.

Der Zeitung zufolge weist Smith die Behauptung zurück, er habe dem Staat schaden wollen. Laut Richter Paul Goldspring äußerte der Brite jedoch "extremen Hass auf den Ort, an dem er arbeitet, und auf das Vereinigte Königreich als Ganzes". Nach Angaben Goldsprings äußerte Smith auch den Wunsch, "in die Ukraine oder nach Russland" zu gehen.

Beamte des Bundeskriminalamts hatten den Mann am 10. August 2021 in Potsdam festgenommen. Dort war die Wohnung des Verdächtigen durchsucht worden, wobei Berichten zufolge unter anderem eine russische Flagge und Bücher des Spionage-Autors John le Carré vorgefunden worden waren.

Der Brite war im Frühjahr von Deutschland nach Großbritannien ausgeliefert worden. Smith wurde wegen "neun Verstößen gegen den Official Secrets Act 1911" angeklagt, dem Gesetz über Staatsgeheimnisse, die er jedoch bestreitet.

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