Europa

Litauens Präsident drängt die NATO, mehr "rote Linien Russlands" zu überschreiten

Litauens Präsident Gitanas Nausėda forderte, Kiew westliche Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zukommen zu lassen. Er führte an, dass die NATO-Länder, die die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen, bereits zuvor "rote Linien Russlands" überschritten hätten.
Litauens Präsident drängt die NATO, mehr "rote Linien Russlands" zu überschreitenQuelle: www.globallookpress.com © Markiian Lyseiko/Keystone Press Agency

Der litauische Präsident Gitanas Nausėda hat die NATO aufgefordert, ihre Brinkmanship in der Ukraine durch die Lieferung westlicher Kampfflugzeuge und Langstreckenraketen an Kiew zu steigern. Moskau warf dem Präsidenten des baltischen Staates derweil vor, er habe die möglichen Folgen nicht bedacht.

In einem Interview mit dem Fernsehsender LRT am Dienstag erklärte das litauische Staatsoberhaupt:

"Ich habe viele rote Linien gesehen, die nicht von uns, den demokratischen Staaten, gezogen wurden. Der terroristische Staat Russland versucht, sie zu ziehen, indem er Angst und Drohungen einsetzt."

Nausėda lobte frühere Fälle, in denen die NATO "rote Linien Russlands" überschritten habe, wie beispielsweise durch die Freigabe der Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart an die Ukraine. Die Grenzen "existieren nur in unseren Köpfen" und können ignoriert werden, meinte der litauische Präsident.

In Reaktion darauf stellte Kremlsprecher Dmitri Peskow fest, die baltischen Staaten seien zusammen mit Polen "offenbar bereit, alles zu tun, um weitere Konfrontationen zu provozieren, und denken wahrscheinlich nicht an die Folgen". Peskow fügte hinzu, es sei "traurig", dass Länder, die "als Lokomotiven aller europäischen Prozesse fungieren", nicht handeln, um einem solchen Einfluss entgegenzuwirken.

Die westlichen Staaten behaupten stets, dass sie sich mit der militärischen Unterstützung der Ukraine zurückhalten, um eine direkte Konfrontation mit Russland zu vermeiden. Im Laufe des Konflikts wurden jedoch immer modernere Waffensysteme an Kiew geliefert.

Moskau ist der Ansicht, dass die Unterstützer der Ukraine seit Langem an einem Stellvertreterkrieg gegen Russland beteiligt sind. Einige russische Offizielle haben davor gewarnt, dass die Krise über die Ukraine hinausgehen und zu einem Atomkrieg werden könnte, sollte der Trend anhalten.

Litauen, das über keine eigenen Kampfflugzeuge verfügt und bei der Luftraumüberwachung auf andere NATO-Staaten angewiesen ist, gehört zu den entschiedensten Befürwortern einer Aufrüstung der Ukraine. Kampfjets und Langstreckenraketen sind wohl die nächsten Hauptziele der Lobbyarbeit Kiews bei seinen ausländischen Förderern, nachdem diese Mitte des Monats die Lieferung von Kampfpanzern zugesagt hatten. Der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow hatte bei einem Treffen mit Unterstützern der Ukraine auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Deutschland vor zwei Wochen um diese Systeme gebeten, doch die Bitte wurde nicht erfüllt.

Langfristig strebt Kiew bis zu 200 moderne Kampfjets für seine Verteidigung an, berichteten ukrainische Medien am Dienstag unter Berufung auf Äußerungen des Sprechers der nationalen Streitkräfte Juri Ignat französischen Medien. Das Kampfflugzeug F-16 des US-Herstellers Lockheed Martin sei der "wahrscheinlichste Kandidat", um die sowjetischen Kampfjets als Rückgrat der Flotte zu ersetzen, teilte Ignat der ukrainischen Onlinezeitung Ukrajinska Prawda auf die Frage nach den Modernisierungsplänen mit.

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