Europa

Enkel von de Gaulle ruft erneut zu Frieden mit Russland und Unabhängigkeit von Washington auf

In Russland wird dieser Tage an den 80. Jahrestag des Sieges der Roten Armee bei Stalingrad erinnert. Bei einer Podiumsdiskussion appellierte der Enkel des früheren französischen Präsidenten Charles de Gaulle, Pierre, Frankreich müsse sich für Frieden und Verständigung mit Russland einsetzen.
Enkel von de Gaulle ruft erneut zu Frieden mit Russland und Unabhängigkeit von Washington aufQuelle: Sputnik © Nina Sotina / RIA Nowosti

Nach der Lieferung von Panzern könnte Kiew weitere, noch stärkere Waffen erhalten. Die westliche Aufrüstung der Ukraine erhöhe das Risiko eines Dritten Weltkriegs, sagte Pierre de Gaulle, der Enkel des ehemaligen französischen Staatspräsidenten General Charles de Gaulle, bei einer Podiumsdiskussion zum 80-jährigen Ende der Schlacht von Stalingrad:

"Leider wird diese Entscheidung die Lieferung von immer leistungsfähigeren Waffen mit immer größerer Reichweite nach sich ziehen. Leider wird dadurch das Risiko eines nuklearen Konflikts erhöht. Das ist der Abgrund, an dem wir stehen."

Die Konferenz "Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Russland und Frankreich zum 80. Jahrestag des Sieges in der Schlacht von Stalingrad", an der de Gaulle teilgenommen hat, wurde von der Mediengruppe RT initiiert und begleitet.

Der Enkel des Generals sagte, es sei an der Zeit, in diesem Konflikt "die Amerikaner zur Vernunft zu bringen" sowie einen dauerhaften Frieden mit Russland zu schließen. 

"Es ist an der Zeit, dass Frankreich und sein Präsident sich daran erinnern, dass sie eine große unabhängige Nation sind und die Rolle spielen, die sie wirklich haben. Russland muss ernsthafte Garantien gegeben werden", fügte de Gaulle hinzu.

Ihm zufolge haben Russland und Frankreich eine gemeinsame Geschichte, die stärker verbindet, als gelegentliche Interessenkonflikte und die Tatsache, dass Paris Moskau gegenüber unfreundlich geworden ist, trennen. Er sagte, dass die Gemeinsamkeiten der Geschichte helfen, den Interessenkonflikt zu bewältigen.

Einfache Franzosen würden einen viel zu hohen Preis für die laufende Konfrontation zahlen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron müsse sich an den Verhandlungstisch mit Wladimir Putin setzen, fuhr Pierre de Gaulle fort:

"Ich würde mir wünschen, dass er in dieser Funktion mehr Unabhängigkeit an den Tag legt und die ihm übertragene Verantwortung respektiert. Ich wünsche mir, dass Macron nicht von größeren Akteuren aus dem Verhandlungsprozess ausgeschlossen wird und dass die Eskalation mit Waffenlieferungen, für die wir einen hohen Preis zahlen, aufhört."

Letzte Woche kündigte die deutsche Regierung auf Druck der NATO-Verbündeten an, Kampfpanzer des Typs Leopard 2 an die Ukraine zu übergeben und die Lieferung deutscher Panzer an andere Länder, die über solche verfügen, zuzulassen. Deutschland plant, in der ersten Phase eine Kompanie von 14 Leopard-2-Panzern des Typs A6 aus Bundeswehrbeständen zur Verfügung zu stellen. Die USA kündigten an, dass sie einen Bataillonskomplex von 31 modernen Abrams-Panzern aus eigener Produktion in die Ukraine schicken würden. Das Weiße Haus gab zuletzt an, dass die Lieferung von Abrams "viele Monate" dauern würde.

Zuvor hatte Russland den NATO-Mitgliedsstaaten Protestnoten, betreffend die Waffenlieferungen an die Ukraine, übermittelt. Außenminister Sergei Lawrow stellte fest, dass jede Ladung mit Waffen für die Ukraine ein legitimes Ziel für Russland sei.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.